Am Anfang stand der Programmwunsch eines langjährigen Gruppenmitgliedes: "Schönes Wetter, mal was draussen machen". Nicht leicht wenn es Februar ist und während der üblichen "Samstag, 18.00 Uhr Gruppenstunde" tiefste Nacht herscht. Dann muss ein Ausflugsziel ja auch in der Gruppenstundenzeit erreichbar sein. Zufällig entdeckte ich im Internet das geheimnissvolle Lichtenberger Bollwerk "Krautbütt", aber dieses ist üblicherweise abends/ nachts nicht zu besichtigen. Da jedoch man ohnehin den Schlüssel bei einem kleinen Geschenke-Laden vor Ort abholen muss, lag es nahe einfach mal "Öffnungszeiten außerhalb der Öffnungszeiten" nachzufragen. Wunderbar, Frau Muth von "Linas Geschenketruhe" war sehr entgegenkommend, um 18.30 Uhr konnten wir den Schlüssel abholen. Los gings zum Aufstieg zum Bollwerk im Lichte der mitgebrachten Stalllaternen.
Das Bollwerk wurde als Geschützturm im Jahre 1503 errichtet. In drei Geschossen erhebt sich der mächtige Bau (Außenumfang von 60 m) auf einer alleinstehenden Granitkuppe. Über dem Eingang die "Pechnase", Angreifer konnten so mit heissen oder anderen unangenehmen Flüssigkeiten abgewehrt werden.
Im Erdgeschoss hinter meterdicken Mauern ein unheimlicher Kuppelraum. Nur spärlich erhellt durch unsere zeitgemäße mittelalterliche Beleuchtung, wirkt alles wie ein Kerker:
Eine Treppe führt in der Mauer (Wandstärke 6 m) zum nächsten Stockwerk:
Wieder ein beeindruckender mittelalterlicher Raum, man erwartet fast etwas geisterhaftes. Die Öffnung im Boden stellt die Verbindung zum darunterliegenden "Kerker" her. Nur Schießscharten durchbrechen die Wände.
Wieder eine steile Treppe höher ...
... vorbei an der Toilette ...
... standen wir auf der oberen Geschützplattform:
Von hier bot sich ein beeindruckender Blick über den nächtlichen Ort Lichtenberg, hinüber zum illuminierten Schloss.
Nach unserer Andacht in dem "Kerker", Abstieg und Schlüsselrückgabe machten wir uns wieder auf den Heimweg nach Eberstadt. Alle Teilnehmer waren sich einig: Eine gelungene Veranstaltung.